Mutterliebe
Gestern habe ich durch die Albert Schweiter Stiftung eine rührende Geschichte, die die Liebe, die auch eine tierische Mutter zu ihrem Kind empfindet, beweist. Erzählt hat sie ein Tierarzt, der besonders Milchkühe behandelt. Eines Tages bekam er einen Anruf von einem völlig verwirrten Milchbauern. Eine seiner Kühe hatte gerade gekalbt. Ihr Kälbchen war gleich nach der Geburt, die auf der Weide stattgefunden hatte, mit der Mutter in den Stall gebracht worden. Während die Mutter zum Melken und danach wieder auf die Weide kam, wurde das Kälbchen in eine Box gebracht. Als der Bauer die Kuh aber melken wollte, wurde er sehr überrascht, die Kuh gab keine Milch! Der Tierarzt untersuchte die Kuh, sie hatte schließlich gerade erst ein Kind bekommen, hätte also auf jeden Fall Milch geben müssen, konnte aber keine Besonderheiten entdecken. Dieser Zustand änderte sich die ganze Woche nicht. Egal, ob der Bauer sie morgends oder abends von der Weide holte, um sie zu melken, er erhielt keine Milch. Schließlich am elften Tag nach der Geburt des Kalbes folgte der Bauer seiner Kuh auf die Weide. Und was entdeckte er da? Am Waldrand stand ein Kälbchen, gut versteckt und aufgezogen von seiner Mutter. Die Kuh hatte Zwillinge bekommen, aber das Eine ihrer Kälbchen behalten. Das lässt auf eine ziemlich große Intelligens und Liebe schließen. Sie hatte wohl bemerkt, dass sie immer, wenn sie mit ihrem Kälbchen am Tag der Geburt in den Stall ging, ihr Kind nie wieder sah. Nachvollziehbar wäre es jetzt gewesen, wenn sie beide Kälbchen auf der Weide behalten hätte. Der Bauer hätte natürlich gemerkt, wenn eine trächtige Kuh kein Kälbchen zur Welt gebracht hätte. Indem sie ihm aber ja eines ihrer Kinder überließ, konnte sie das Eine wenigstens eine Zeit lang behalten. Nachdem der Bauer das Kälbchen aber entdeckt hatte, wurde ihr, trotz des Zuredens des Tierarztes, auch dieses Kind entrissen.
hanniballchen am 13. Mai 13
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